Ein musikalisches schwarzes Loch. So nennt Ulrich Drechsler die Sphären, in denen er sich mit seinem Projekt „Azure“ bewegt. Wir müssen zugeben: Wenn es denn ein schwarzes Loch ist, dann ist es dort ganz schön gemütlich, so rein akustisch gesehen.
Das Album des
Saxophonisten und Klarinettisten wird zwar bisweilen als „Elektrosturm“
bezeichnet. Doch die Mischung aus Drum’n’Bass, Trip Hop, Club Music und
natürlich Jazz ist an sehr vielen Stellen optimal zum Zurücklehnen und
Entspannen geeignet. Die energiegeladeneren Stücke bringen uns dann auch mal
zum Tanzen, doch auch hier – Gemütlichkeit ist Trumpf.
Die Kunst von
Ulrich Drechsler besteht darin, wirklich gewaltige Klanglandschaften auf Synthesizern,
E-Bass und Schlagzeug so mit Sax und Klarinette zu veredeln, dass wir als
Zuhörer nie überfordert werden, sondern in dem „schwarzen Loch“ aufgehen wie in
einer Soundwolke, die man, das werden Sie selbst feststellen, nur ungern
verlassen will.
Ulrich
Drechslers „Azure“ ist der dritte Teil seines Projekts „Liminal Zone“
(Schwellenbereich). Die musikalischen Drillinge „Caramel“, „Chrome“ und eben
„Azure“ haben alle einen eigenen Fokus, unterschiedliche Besetzungen und Ideen.
Alle drei verbindet Drechslers Lust am Überschreiten von Grenzen des
vermeintlich Möglichen. Und die Möglichkeit – das war dem Komponisten besonders
wichtig –, jedes Projekt ohne Kompromisse live erlebbar zu machen.
Der in
Deutschland geborene musikalische Grenzgänger studierte in Graz und blieb in
Österreich, wo er seit vielen Jahren zu den besten seines Fachs gehört. Mit
seinem Trio Café Drechsler wurde er mehrfach für verschiedene Musikpreise
nominiert, der Amadeus Austrian Music Award war die bisherige Krönung seiner Karriere.
Um sich schart
Drechsler die österreichische Crème de la Crème: den Tiroler Schlagzeuger
Raphael Keuschnigg, die Wiener Bassikone Oliver Steger sowie Lukas Leitner und
Bernhard Höchtel an den Synthies und Keyboards.
Im Zentrum erforschen Sie am 11. November gemeinsam mit dem Quintett das schwarze Loch von Azure.