Anna Katharina Wildermuth, Violine
Noémi Zipperling, Violine
Caspar Vinzens, Viola
Lukas Sieber, Violoncello
Emilie Mayer (1812-1883)
Eines der Streichquartette
Felix Mendelssohn (1809-1847)
Streichquartett Nr. 1 Es-Dur op. 12
Misato Mochizuki (*1969)
„In-Side“ für Streichquartett (2020)
Fanny Hensel (1805-1847)
Streichquartett Es-Dur
Frauen galten im 19. Jahrhundert als zweitrangige schöpferische Talente, höchstens fähig, Lieder oder kleine Klavierstücke zu schreiben. Eine Komponistin allerdings, die heute fast vergessene Emilie Mayer, setzte sich souverän über alle Einschränkungen und Vorurteile hinweg: Ihre Sinfonien und Ouvertüren wurden in ganz Europa aufgeführt, ihre Kammermusikwerke von großen Verlagen gedruckt, und die Presse feierte sie als „weiblichen Beethoven“.
Anders als Mayer zweifelte Fanny Hensel stark an ihrem Talent – entmutigt durch zeittypische Rollenbilder, aber auch durch die Kritik ihres Bruders Felix Mendelssohn, der im Programm mit seinem frühen Quartett op. 12 vertreten ist. Fannys Streichquartett Es-Dur zeigt indes, dass auch sie die großen Formen meisterhaft beherrschte.
Zwischen romantischen Quartetten ein modernes: Die Japanerin Misato Mochizuki lässt sich durch Phänomene aus Astronomie, Popmusik, Kochkunst und vielen anderen Lebens- und Wissensbereichen anregen. Ihre Komposition „In-Side“ wurde inspiriert durch Forschungen zur Funktionsweise des Gehirns sowie einen japanischen Schöpfungsmythos.