Der mehrfache Mörder Roberto Zucco kommt ins Zuchthaus weil er seinen Vater aus dem Fenster geworfen hat. Er flieht und besucht seine Mutter. Nachdem er sie küsst und streichelt, erdrückt er sie. Kurz darauf vergeht er sich an einem jungen Mädchen, ersticht einen Polizeiinspektor und erschießt zuletzt einen Jungen. Doch Zucco mordet nicht aus Leidenschaft: "Ich habe keine Feinde, und ich greife nicht an. Ich zerquetsche die anderen Tiere nicht aus Bosheit, sondern weil ich sie nicht gesehen habe und weil ich auf sie getreten bin." Ohne Motiv fehlt ihm auch jedes Bewusstsein, etwas Unrechtes zu tun. "Ich bin ein normaler, vernünftiger Junge, Madame. Ich bin nie auffällig geworden. (...) Ich bin kein Held. Helden sind Verbrecher." Dieses düstere Psychogramm eines Mörders von Marie-Bernard Koltès fasziniert durch seine schonungslose Betrachtung und brillante Sprache. Nach DRAUSSEN VOR DER TÜR von Wolfgang Borchert eine wunderbare Herausforderung für die theaterachse.
Drama von Bernard-Marie Koltès
REGIE Mathias Schuh SPIEL Lydia Nassal, Karoline Schragen, Raphael Steiner, Daniel Pink, u.a. AUSSTATTUNG Rafaela Wenzel RECHTE Verlag der Autoren